Einen Turbolader richtig fahren
30.11.2016

Behandeln Sie Ihren Turbolader gut. Er wird es Ihnen mit langer Lebensdauer danken.

Im Betrieb des Motors ist der Turbolader prinzipbedingt höchsten Belastungen ausgesetzt. Unter Volllast wird er mit Abgastemperaturen bis über 1.000 °C beaufschlagt und läuft mit bis zu 300.000 Umdrehungen/Minute. Unter normalen Einsatzbedingungen erreicht der Turbolader in der Regel die Lebensdauer des Motors. Um dies zu erreichen, müssen Sie die Betriebs- und Servicevorschriften des Motorenherstellers einhalten. Abweichungen und Umfeldfehler können den Turbolader bereits schädigen, noch bevor der Motor einen Schaden aufweist.

Was Sie selbst zur Lebensdauer des Turboladers beitragen können

Wird ein Motor, der mit hoher Drehzahl läuft, abgestellt, arbeitet der Turbolader noch eine gewisse Zeit weiter, ohne dass die Schmierung des Turboladers sichergestellt ist. Deswegen sollten Sie den Motor erst noch ca. 20 Sekunden bei niedriger Drehzahl laufen lassen. Beim Anlassen des Motors dauert es etwa 30 Sekunden, bis der volle Öldruck im Ölkreislauf aufgebaut ist. Erst dann darf der Motor auf höhere Drehzahl gebracht werden.

Um extreme Temperaturunterschiede zu vermeiden, fahren Sie Ihr Fahrzeug unbedingt warm, bevor Sie den Motor und damit den Turbolader höher belasten. Nach einer Autofahrt mit hoher Last fahren Sie Ihr Fahrzeug auch wieder „kalt“ und stellen Sie Ihr Fahrzeug nicht heiß ab, denn die aussetzende Kühlung und die sich bildende Stauhitze verkürzen die Lebensdauer Ihres Turboladers.

Versuchen Sie, größeren Schaden am Turbolader zu vermeiden

Falls Sie Öllecks, Vibrationen oder unnatürliche Geräuschentwicklung des Turboladers bemerken, stellen Sie den Motor ab. Die Störungsursache ist im Anfangsstadium eventuell noch einfach zu beseitigen. Wird der Turbolader jedoch weiter betrieben, kann dies zu massiven Folgeschäden führen. Da der Turbolader mit sehr hohen Drehzahlen läuft, kann selbst der kleinste Fehler über die rotierenden Teile auf andere Bauteile wie Lager, Dichtungen usw. übertragen werden und diese stark beschädigen. Durch die hohen Drehzahlen können bei einem Turbolader, der unzureichend geschmiert ist, die Lager innerhalb weniger Sekunden ausfallen.

Lernen Sie Ihren Turbolader kennen

Die häufigsten Turboladerschäden entstehen durch folgende Ursachen:

  • Verunreinigtes Öl, z.B. durch Schmutz, Kraftstoff, Wasser
  • Mangelnde Ölversorgung, z.B. Öldruck, Filter
  • Eindringen von Fremdkörpern, z.B. in den Verdichter oder in die Turbine
  • Überhitzung, z.B. durch zu hohe Abgastemperaturen

Wollen Sie diese Schäden vermeiden, machen Sie sich mit den Wirkungen von Fahrverhalten und Wartung auf den Turbolader vertraut. Umsicht und Prävention belohnt ihr Turbolader mit langer Lebensdauer.

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